Prof. Dr. Frank Bösch ist Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam und ordentlicher Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam. Zusammen mit Gideon Botsch (MMZ) leitet er das Kooperationsprojekt zur radikalen Rechten in Deutschland.
Frank Bösch wurde 1969 in Lübeck geboren und studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Göttingen. 1998–2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Geschichte der Universität Göttingen, wo er mit einer Arbeit über „Die Adenauer-CDU. Anatomie einer interkonfessionellen Sammlungspartei (1945–1969)“ promoviert wurde. 2002–2007 lehrte er als Juniorprofessor am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, wo er u.a. eine Monografie über „Öffentliche Geheimnisse. Skandale, Politik und Medien in Deutschland und Großbritannien 1880–1914“ verfasste und erfolgreich extern evaluiert wurde. Bei seinen längeren Forschungsaufenthalten in England und Irland war er zudem 2005 als Stipendiat am Deutschen Historischen Institut London. 2007 nahm er einen Ruf des Historischen Instituts der Justus-Liebig-Universität Gießen an, wo er von 2007–2011 auch als Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ amtierte. 2011 lehnte er einen Ruf der Universität Köln ab und nahm den Ruf der Universität Potsdam an, der mit der Leitung des ZZF verbunden war.
Bösch hat vielfältig zur Geschichte seit dem späten 19. Jahrhundert publiziert. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der jüngeren deutschen Zeitgeschichte und deren globalen Bezügen. So veröffentlichte er jüngst das Buch „Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann“ (2019), das ausgehend von zehn globalen Ereignissen grundlegende zeithistorische Veränderungen seit den 1970er-Jahren und deren Verflechtung mit der deutschen Geschichte behandelt. Weitere Schwerpunkte liegen zweitens in der politischen Sozialgeschichte, wo er etwa Monografien über den Wandel der Vereinskultur („Das Konservative Milieu“, 2002) und der Parteien vorlegte („Die Adenauer-CDU“, 2001; „Macht und Machtverlust“, 2002). Drittens arbeitete er kulturhistorisch über den Wandel von Normen und Politik in Deutschland und Großbritannien im ausgehenden 19. Jahrhundert („Öffentliche Geheimnisse“, 2009). Ein vierter Arbeitsschwerpunkt ist die Mediengeschichte, insbesondere die Beziehung von Medien- und Gesellschaftswandel („Mediengeschichte“, 2011), die er hin zur Geschichte der digitalen Gesellschaft erweitert hat.
Kontakt
Frank Bösch
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
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